Elbe-Wanderfahrt (2007)

Angeregt durch die gelungene Loire-Fahrt 2006 war der Entschluss gereift, auch im Jahr 2007 wieder eine Kajak-Wanderfahrt zu unternehmen. Warum wir auf die Elbe kamen, weiß ich nicht. Vielleicht waren es die Berichte von Ilse, Anna und Rudi von ihrer im Hochwasserjahr 2002 unvollendet gebliebenen Tour, aber vielleicht ist die Elbe für uns Anrainer ja auch einfach ein naheliegendes Ziel.

Ein Tagebuch von Gernot Paul

Auf der Elbe

Unsere Absicht sprach sich rum und so trafen sich am 28.11.2006 13 Paddler (Ilse und Rudi Aldag, Annegret und Dieter Born, Karin und Hagen Kurschat, Ulli Pahl, Erwin Rolf, Hilde und Jürgen Scheuermann, Günther Tobaben, Bernhard von Thaden) bei mir zu Hause, um erst einmal von den drei „Erfahrenen“ zu hören. Eine der Hauptfragen war schließlich: Wie kommen wir mit unseren Booten möglichst nah an die Grenze nach Tschechien.

Bernhard und Karin übernahmen es, sich nach möglichen Busunternehmen zu erkundigen und tatsächlich erreichte es Bernhard, dass einige Angebote eingingen. Als günstig erwiesen sich die Preisvorstellungen des Kehdinger Omnibus Betriebs. Nach einigen sehr konstruktiven Gesprächen, wurde uns offeriert, dass wir für € 990,- mit unseren Booten nach Postelwitz (Ortsteil von Bad Schandau, mit einem Yachtclub, auf dessen Gelände man zelten kann) gebracht werden könnten. Das bedeutet bei elf Mitfahrern (Ilse und Rudi wollten nicht mehr mitfahren) € 90,- pro Person. Dieses günstige Angebot mit gleich guten Konditionen für die Rückfahrt nahmen wir gern an. Jeder zahlte bei Dieter seinen Anteil ein. Die Entscheidung für das Omnibusunternehmen erwies sich – so kann man nach der Fahrt feststellen – als gute Wahl.

Weitere Vorbereitungen waren eine Liste mit Angaben zu möglichen Etappenzielen, eine Ausrüstungsliste und zwei weitere Kurz-Treffen. Eine angesetzte Probefahrt nach Lühesand im Juni wurde nicht wahrgenommen.

In den Monaten vor der Fahrt war der Hauptgesprächsstoff: Wie bekomme ich meine Sachen ins Boot? Und: Was ist wirklich wichtig?


Beladen des Trailers (Do. 21.6.2007)

Beladen des Trailers in Buxtehude

Am Morgen um 10:30 Uhr bringt der freundliche Herr Eobaldt den Trailer zu unserem Bootshaus. Obwohl das Beladen erst für den Abend angesetzt war, kommen fast alle Teilnehmer, um den geräumigen Kastenwagen zu bestaunen. Am Abend soll dann ab 18:00Uhr gestaut werden. Tatsächlich kommen schon ab 17:00 Uhr die ersten Packer. Um 19:00 Uhr ist das letzte Boot (Günther) verladen.

Gepäckstauraummaulwurf Erwin


Auf nach Postelwitz (Fr. 22.6.2007)

Gruppenfoto vor dem Bootshänger

6:40 Alle Teilnehmer sind am Bootshaus

6:45 trifft Herr Eobaldt mit dem 16er Sprinter ein. Das Ziehen des Trailers vom Bootshausgelände erweist sich als schwierig, weil der Anhänger zunächst an der Wegschräge aufsetzt. Durch mehrfaches Verstellen der Deichsel gelingt es Herrn Eobaldt dann jedoch den Trailer aus der Einfahrt zu schleppen.

Herr Eobladt am Trailer

7:12 Abfahrt nach herzigem Abschied von Dora und Sigrun. Christa ist schon vorher davongeeilt.

11:25 Autobahnraststätte: 5-minus- Sterneerbsensuppe.

12:15 Weiterfahrt

Ankunft in Postelwitz am Bootshaus des Yachtclubs

15:30 Ankunft in Postelwitz am Bootshaus des Yachtclubs. Nach schwierigem Einparken schnelles Abladen.

Bernhard verlässt uns

17:00 Bernhard verlässt uns und paddelt noch bis 20:00 nach Wehlen.

Im Bootshaus des Yachtclubs Postelwitz

Hilde und Jürgen, Annegret und Dieter, Erwin und Gernot richten sich im Bootslager ein. Wer in dieser Bootshalle geschlafen hatte, den konnte nichts, was später kam, noch schrecken!

Im Bootshaus des Yachtclubs Postelwitz, Erwin reitet für Deutschland

Unsere Küche und mein Schlafraum in der Werkstatt.

Karin und Hagen sowie Günther und Ulli bauen ihre Zelte auf. Bootstaufe von Karin und Hagen

Schließlich werden von Karin und Hagen noch die Faltboote aufgebaut, so dass Yin Yang und Rümdriever noch am Abend von Hilde getauft werden können.


Der erste Paddeltag (Sa. 23.6.2007)

Aufstehen zwischen 6:00 und 7:00. Nebel über der Elbe und langsames wärmer Werden.

Frühstück mit Blick auf den Fluss

Frühstück mit Blick auf den Fluss und auf Krippen an dem anderen Elbufer. Kosten für den Platz 2,- € pro Person.

Günther sitzt auf dem Trockenen

Abfahrt kurz vor 10:00

Packen der Boote Fahrt durch das Elbsandsteingebirge

Fahrt durch das Elbsandsteingebirge mit Lilienstein und Königstein.

Rast an der Bastei

11:45 Rast an der Bastei; Weiterfahrt 12:40.

2. Pause von Günther, Erwin, Ulli, Hilde, Jürgen und mir in Pirna. Hagen und Karin fahren weiter und machen eine individuelle Pause, während Annegret und Dieter sich weiter treiben lassen.

Der teilweise recht starke Gegenwind macht uns zu schaffen. Kurz vor Pilnitz geht ein starker Regen nieder; danach wieder Sonnenwetter.

Bootshaus Kanusport Dresden

In Dresden-Tolkewitz landen Annegret und Dieter vor uns bei dem Bootshaus von „Kanusport Dresden“ an. Dort haben wir uns aber nicht angemeldet. Telefonische Nachfrage bei dem mittags angerufenen Ziel ergibt, dass unsere Buchung gar nicht weitergeleitet wurde. So bleiben wir hier – insbesondere auch, weil sich jeden Augenblick ein Gewitter entladen kann.

Der Platzwart macht uns die Übernachtung in dem aufgebauten Tipi schmackhaft. Nach dem Platzregen steht dieses große Zelt aber zu einem Drittel unter Wasser.

Übernachtung im Fitness- und Kraftraum

Deshalb dürfen wir ausnahmsweise im Allerheiligsten des Vereins, dem Fitness- und Krafttrainingsraum schlafen. Alle, bis auf Ulli, nehmen das Angebot an.

19:30 Abmarsch zum Gasthof Haubar. Hervorragendes Essen.

22:00 Manöverkritik. Beschluss: Morgen 34 km bis Meißen.

Bernhard ist bereits in Meißen.


Der zweite Paddeltag (So. 24.6.2007)

Fahrt durch Dresden

Nach dem mehr oder weniger erholsamen Schlaf der neun im Kraftraum, beginnt ab 6:00 zaghaft das Aufstehen. Ab 7:00 allgemeines Gerödel. Schon um 7:30 kommt Günther mit frischen Brötchen. Mit sachkundigem Blick hat er ein Fahrrad erspäht, das für die zeitweise Entwendung geeignet war.

Um 10:00 Abfahrt.

Fahrt durch Dresden

Herrliche Fahrt durch Dresden bei blendendem Wetter (wenige Wolken; bis 26 C)

Fahrt durch DresdenErwin und Annegret

Pause von 11:30 bis 12:30 beim Ruderverein in Cotta. Annegret erinnert sich an die Übernachtung 2002 beim Kanuverein auf dem Nachbargrundstück. Heute ist jenes Anwesen ziemlich heruntergekommen.

Meißener Kanuveréin

Anruf beim Meißener KV: Dort gibt es nur Zeltmöglichkeiten. Trotz der Murrens eines unverbesserliche Luftmatratzenlagerbefürworters (Erwin) landen wir um 15:30 dort an.

Zeltaufbau

Schleppen der Boote zum hohen Ufer über den Elberadweg. Allgemeines Zeltaufbauen.

Schlossberg in Meißen

18.30 gemeinsamer Gang nach Meißen. Hervorragendes Essen in einem Innenhof. Einige besteigen noch den Schlossberg. Kommentar des abwandernden Erwin: Kultur ist ja schön. Ohne Kultur geht hier ja nix.

Bernhard ist in Mühlberg.


Der dritte Paddeltag (Mo. 25.6.2007)

Abfahrt in Meißen

Abfahrt etwa 10:00. Vor uns liegen über 45 Km bis Mühlberg. Kleine Anfangsverzögerung, weil Dieters defektes Steuer repariert werden muss.

Rast in Merschwitz

Rast in Merschwitz.

Rast bei Strehla hinter der Fähre

Rast: bei Strehla hinter der Fähre. Heißes Gewitterwetter. Bald hinter Strehla erwischt uns der „Schwanz“ eines mächtigen Gewitters. So haben wir zwar keinen Regen, aber kräftigen Wind.

Erschöpfte Paddler

Wir sind froh, als wir schweißgebadet in Mühlberg ankommen.

Im Spitzboden des Rudervereins Mühlberg

Bootshaus des Rudervereins mit seinen Einrichtungen sind in einem guten Zustand.

Der junge Bootshauswart behandelt uns sehr zuvorkommend und gastfreundlich. Wir beschließen, nach nunmehr drei Paddeltagen hier einen Ruhetag einzulegen. Diesen Rhythmus behalten wir während der weiteren Fahrt bei.

Leider ist das große Zimmer schon durch zwei Berliner Paddler ohne Mitgefühl blockiert, so dass sich sechs von uns (Annegret, Hilde, Dieter, Jürgen, Erwin und Gernot) für eine Nacht auf engstem Raum unter dem Dach einrichten müssen.

Die Absicht, um ca. 20:00 Uhr Essen zu gehen wird durch ein schweres Gewitter vereitelt. Bäume biegen sich zu Boden, große Äste werden abgebrochen und weit durch die Luft geweht.

Wir haben aber Glück: Günther kann mit seinem Zelt in die Bootshalle flüchten, während Karin, Hagen und Ulli in ihren Zelten dem Tornado trotzen. Ein großer Ast fällt nur neben unsere Boote. Wir richten uns in der Küche ein. Nach dem Abendbrot machen wir einen ersten Spaziergang nach Mühlberg.

Bernhard ist in Prettin.


Der erste Ruhetag (Di. 26.6.2007)

Stadtrundgänge (Kloster, Rathaus, Schloss, interessante Stadtanlage)

Das stürmische Wetter macht uns Sorgen für die nächste Paddeletappe.

Essen im Hotel

Abends Essen im Hotel „Stadt Hamburg“ ist mehr oder weniger enttäuschend: Pellkartoffeln (Gernot) sind alt und gummiähnlich. Ulli hat am nächsten Tag Magengrummeln.

Bernhard ist in Elster.


Der vierte Paddeltag (Mi. 27.6.2007)

9:30 Abfahrt ab Mühlberg, nachdem sehr früh mit dem „Rödeln“ begonnen worden war.

Rast in einer Buhnenbucht

11:20 bis 12:30 Rast in einer Buhnenbucht kurz hinter Belgern.

Weiterfahrt bei schönem aber auch windigem bis stürmischem Wetter. Immer wieder Gegenwind, aber nach Biegungen auch wieder Rückenwind.

Torgauer Ruderverein

14:30 Anlanden am Steg des Torgauer Rudervereins. Hochbuckeln der Boote mit vereinten Kräften zum Torgauer Kanu Club.

15:30 Planungspalaver: Die Strecke nach Elster wird in zwei Etappen geteilt.

Am folgenden Tag also nur bis Prettin – dafür aber erst um 14:00 abfahren.

Abends gutes Essen (allein die Tomatensuppe !!!) im „Goldenen Anker“ weit unter der Wasseroberfläche.

Bernhard ist in Coswig.


Der fünfte Paddeltag (Do. 28.6.2007)

Ausschlafen, aber ab 7:00 langsames Sammeln zum Frühstück im schönen Vereinsraum des Kanuclubs

Stadtbesichtigung und Einkäufe

13:00 sind die Boote gepackt und werden zur Anlegestelle des Rudervereins gebracht. Es geht zügig los. Schon um 13:40 sind alle auf dem Wasser. Weil es bis Prettin nur 14 km sind schlägt Dieter vor, nun schon bald mit dem Bremsen zu beginnen.

Stadtbesichtigung und Einkäufe

Mehrere Regenschauer; Gegen- und Rückenwind. Anlanden in Prettin um 15:20 bei heftigen Gewitterregenböen.

Kanustation in Prettin

Die Besichtigung der Kanustation zeigt ein altes, z.T. verfallenes Gehöft, in dessen einem Flügel der Kanuverein ein Vereinsheim und eine Kanustation eingerichtet hat. Das Grundstück ist ausgesprochen idyllisch (alte Obstbäume, sehr einsam). Die Sanitäranlage ist in Ordnung.

Günther, Hilde, Jürgen und Ulli stellen ihre Zelte auf, während sich Karin, Anne, Hagen, Dieter, Erwin und Gernot auf die Übernachtung in der „Küche“ vorbereiten, einem extra stehenden Holzleichtbau ohne Wasser aber mit Strom und vielen funktionslosen Kühlschränken.

Prettin (von Gernot wegen Joghurt- und Weineinkauf mit einem klapprigen Fahrrad des Kanuvereins aufgesucht) ist ein verschlafener, alter Ort mit renovierungsbedürftigem Schloss und großer Kirche.

Nach dem selbstgekochten Abendbrot, dem Genuss der Abendstimmung und einer kleinen Führung in den Vereinsraum geht es um 23:00 ins Bett.

Vereinsraum in Prettin In Prettin

In Prettin In Prettin

Erwin: Gernot, Du musst heute mit Cap schlafen. Schweigen und fast hörbares Nachdenken bei den übrigen fünf…

Gernot: Warum?

Erwin: Weil Deine Platte sonst so leuchtet.

Bernhard ist in Aken.


Der sechste Paddeltag (Fr. 29.6.2007)

Beschlossen ist, dass alle um 11:00 im Boot sitzen sollen. Tatsächlich schaffen wir es bis 10:40. Schon um 12:20 landen wir vor der Fähre in Pretzsch an, wo Günther von seinem Abholer erwartet wird. Mit Günther geht eine große Stütze unser Gruppe verloren. Er war nicht nur ein hervorragender Brötchenholer. Er hat mich auch beim Kassieren und Bezahlen ganz selbstverständlich unterstützt.

Mittagspause

Nach der Mittagspause geht es um 13:30 weiter.

Sehr schönes, mildes Sonnen- Wolken-Wetter. Allerdings auch manchmal von vorn kommender Wind, meist schiebt er uns jedoch von hinten. Um 15:15 sind wir in Elster.

Bootshaus in Elster

Hervorragend eingerichtetes Bootshaus. Außer Ulli richten wir uns in einem Damen- und in einem Herrenzimmer ein. Duschen und Wäschewaschen sind angesagt.

Aufbruch um 18:30 zum Lokal „Zur Fähre“. Sehr gutes Essen.

Bernhard ist in Magdeburg


Der zweite Ruhetag (Sa. 30.6.2007)

Mittsommerfahrt der Coswiger Paddler

Trotz der Aussicht auf einen faulen Tag sind um 6:30 alle im Gange und gehen nach einem ruhigen Frühstück (Karin und Hagen haben den Brötchenholerjob übernommen) um ca. 8:30 zum Einkauf: Eindecken für den Sonntag.

Ab 10:00, wir sind gerade vom Einkauf zurück, treffen die Coswiger und Akener Paddler ein, die heute ihre „Mittsommerfahrt“ machen.

Wir nutzen die Gelegenheit und melden uns schon bei beiden Vereinen für die nächsten Tage an.

11:51 fahren wir (außer Erwin) nach Wittenberg. Individuelle Stadterkundung.

Cranachhaus Marktkirche Lutherhaus Schlosskirche Kaffee mit DDR-Charme

Mit dem Zug geht es um 17:54 (Ulli 15:54) zurück nach Elster und dort gehen wir (außer Karin und Hagen) abends in die Elbterrassen.

Bei Rückkunft tobt das Leben im Bootshaus. Tagsüber hatte auf dem Vereinsgelände ein Volleyballturnier stattgefunden, das nun mit Tanz, lautem Singen und viel Bier gefeiert wird. Einige von uns bleiben mehr oder weniger lange (bis 1:00) dabei.


Der siebente Paddeltag (So. 1.7.2007)

Trotz des Mitfeierns „rödeln“ kurz nach 7:30 schon alle. Obwohl 10:00 als Abfahrtstermin vorgegeben war, sind die meisten schon kurz nach 9:00 so weit. 9:50 geht es wirklich los.

Abfahrt

Es ist windstill. Hin und wieder geht ein schwacher Luftzug. Die Elbe ist spiegelglatt. Zunächst ist der Himmel bedeckt, aber nach einer Stunde kommt die Sonne heraus. Es wird ein sonniger Tag mit Haufenwolken, aber auch einigen Zirren.

Vor Wittenberg Schwimmfest

Vor Wittenberg Schwimmfest. Ein Schwimmverein schwimmt über die Elbe und zurück.

Pause am Sandstrand

Pause um 12:00 auf einem schönen Sandstrand in einer Buhnenbucht.

Dann wieder ruhiges Weiterpaddeln, zeitweises Treibenlassen und Genießen des Blickes in die Landschaft.

Tauffest der ev. Kirche kurz vor Coswig

Tauffest der ev. Kirche kurz vor Coswig.

Bootshaus in Coswig

15:15 Ankunft in Coswig. Einrichten im Zelt (Karin, Hagen und Ulli) oder im großen Raum im Bootshaus.

Essen in der Goldenen Kugel in Coswig

Abends nach Coswig in die „Goldene Kugel“.

Erholung für den nächsten Tag


Der achte Paddeltag (Mo. 2.7.2007)

Um 7:00 allgemeines Erwachen. Wieder schnelles Zusammenpacken. Es nässt zeitweise ganz leicht.

Slipanlage des KC Köthen

Abfahrt kurz vor 10:00. Bald danach setzt sich langsam steigernder Regen ein. Nach und nach werden die Regenjacken angezogen. Trotz des Regens eine schöne Tour. Anlanden nach ca. 20 km bei den Wasserfreunden Rodleben – dort wo Annegret, Ilse und Rudi 2002 ihre Elbfahrt wegen des Hochwassers abbrechen mussten.

Wir können dort im Gemeinschaftsraum Mittag essen. Wir finden dort ein Szenario vor, dass auf den plötzlichen Abbruch einer vor einigen Tagen stattgefundenen Feier schließen lässt. Reste von einem reichhaltigen Mahl und gebrauchtes Geschirr stehen wild durcheinander herum. Es sieht aus wie die Räuberhöhle nach der Flucht der Räuber vor den Bremer Stadtmusikanten.

Nach der Pause regnet es nicht mehr so stark, schauert aber immer mal wieder.

Slipanlage des KC Köthen

Bei der Ankunft in Aken ist es einigermaßen trocken. Wir spüren Gerhard auf, einen Sommerbewohner auf dem Platz des KC Köthen. Er befördert unsere Boote mit der Slipanlage an Land.

Essen in Köthen

Wir teilen unsere Lager auf: Karin, Hagen und Ulli im Zelt; Hilde und Jürgen im Clubraum; Annegret, Dieter, Erwin und Gernot auf Liegen in einem kleinen besonderen Raum. Außer Karin und Hagen gehen wir zum Griechen zum Essen. Vorher kaufen wir noch im Plus-Markt ein. Völlig abgefüllt mit Speisen und Getränken (Ouzo satt) wanken wir der Kanu-Station Aken zu.

Abendstimmung in Köthen


Der neunte Paddeltag (Di. 3.7.2007)

Bootshaus des Köthener Kanu-Clubs

Um 10:00 hat Gerhard die Boote in die Elbe abgeslippt. Sonniges Wetter, allerdings nimmt im Laufe des Tages die Bewölkung immer mehr zu.

Pause

Bei Barby wäre die Pause dran, aber das links liegende Chemiewerk mit seinen Geruchsabsonderungen treibt uns weiter als beabsichtigt. Nach der Pause geht es weiter bis nach Schönebeck (15:15).

Schnelles Aufbauen der Zelte (Karin, Hagen, Ulli, Jürgen und Hilde). Dann beginnt auch schon starker Regen. Am Abend langer Versorgungs- und Essensgang nach Schönebeck hinein. Die uns als Entfernung genannten anderthalb Kilometer wurden wohl mit einem Gummiband gemessen.

Bernhard ist bei Gorleben wegen Unwetter „gestrandet“. Er konnte gerade noch rasch sein Zelt aufbauen.


Der dritte Ruhetag (Mi. 4.7.2007)

In Magdeburg

Auf dem Weg zum Bahnhof völlig durchgeregnet. Individuelle Besichtigung von Magdeburg.

In Magdeburg In Magdeburg

In Magdeburg In Magdeburg

In Magdeburg In Magdeburg In Magdeburg


Der zehnte Paddeltag (Do. 5.7.2007)

9:40 Abfahrt ab Schönebeck.

Starker Gegenwind auf den ersten beiden Kilometern lässt uns zweifeln, dass wir heute Rogätz erreichen werden. Dann nach der Kurve Rückenwind und erst vor Magdeburg zunächst wieder 2 km Gegenwind. Danach treiben uns Wind und Strom durch Magdeburg am Domfelsen vorbei.

Rast auf einem schönen Sandstrand

Kurz nach der Eisenbahnbrücke hinter Magdeburg um 12:15 sonnige Rast auf einem schönen Sandstrand. Ein großer „Persil“-Schubverband zieht langsam gegen den Strom an uns vorbei. Nach der Pause gelangen wir bei schönem Wetter und viel Rückenwind zügig nach Rogätz (15:15).

 

Aufgrund des Anschlags am Bootshaus Anruf bei Richard, der schnell kommt und einigen von uns (Annegret, Dieter, Erwin und Gernot) die Möglichkeit eröffnet, im Vorraum des Geräteraumes des Bootshauses zu schlafen.

Das Bootshaus ist hervorragend ausgestattet und sehr schön auf dem hohen Ufer der Elbe gelegen. Der Zeltaufbau erfolgt noch trocken.

Essen im Rogätzer Hof

Nach dem Regen und Duschen Abmarsch zu einem guten Essen im Innenhof des „Rogätzer Hofes“.


Der elfte und letzte Paddeltag (Fr. 6.7.2007)

Wegen der aufziehenden schwarzen Wand bauen die Zelter rasch ab, so dass wir schon um 9:35 in den Booten sitzen. Vorher werden wir noch von einer freundlichen Bootshaushilfe (1 €-Jobberin) mit Kaffee und heißem Wasser versorgt.

Es beginnt mit Schiebewind. Zum ersten Mal auf der Reise schaffen wir 10 km Stundengeschwindigkeit. Kurz nach dem Start setzt allerdings dann Nieselregen ein und hüllt die Landschaft in seinen Dunst ein. Rechtzeitig vor der Mittagspause reißt der Himmel auf und wir essen bei Sonnenschein auf der Sandbank.

Zunächst angenehmes Weiterpaddeln. Aufgrund einer längeren Verzögerung bei Gernot (Bauchgrimmen mit Ausstieg und Schnellbuschsuche; anschließend auch noch Defekt an der Steueranlage) erwischt uns der aufkommende starke Wind 6 km vor Tangermünde. Gegen uns gerichtete Sturmböen machen uns zunächst arg zu schaffen. Dann, 3 km vor Tangermünde nach einer Kurve „fliegen“ wir mit diesem Wind im Rücken auf unser Ziel zu.

Hafen von Tangermünde

Bei der Einfahrt in den Hafen von Tangermünde packt der Wind wieder kräftig zu und verlangt uns auf den letzten 800 m nochmals vollen Einsatz ab. Anruf bei dem Hausmeister des hervorragend ausgestatteten Bootshauses des Ruderclubs. Wir können alle im Bootshaus schlafen. Nur Ulli zieht trotz des Windes das Zelten vor.

Hafen von Tangermüde

Ulli holt sich (wie schon oft vorher) telefonisch Wetterauskünfte bei Birgit ein: Wir müssen am Sonnabend mit noch stärkerem Wind als heute rechnen. Einstimmig beschließen wir, dass Tangermünde unser Endpunkt sein soll. Telefonische Rückfrage bei den KOB ergibt, dass der Bus uns am nächsten Morgen um 9:00 abholen kann.

Leider unschöner Ausklang des Tages beim Griechen in Tangermünde (Nach 2 Stunden Wartezeit ist das Essen erst da – 5 von uns haben sich inzwischen verabschiedet).


Heimfahrt (Sa. 7.7.2007.07)

Herr Eobaldt ist schon um 8:40 mit einem großen Bus, seiner Freundin und dem Hänger da. Boote und Gepäck sind rasch verladen und um 9:15 rollen wir vom Platz. Wir verlassen Tangermünde bei Regen. Müde Paddler schlafen der Heimat entgegen.

Heimfahrt

Wenn wir zurückdenken, haben wir eine insgesamt gelungene Paddeltour erlebt, auf der wir viel Glück mit dem Wetter hatten. Wegen des stürmischen Regenwetters, das nun tatsächlich eingesetzt hat, bedauern wir den Abbruch einen Tag vor dem eigentlich geplanten Ende überhaupt nicht, auch, wenn wir die 400 km (bis Havelberg am 12. Paddeltag) nicht ganz geschafft haben.

Ankunft am Bootshaus in Buxtehude um 13:40. Es regnet. Begrüßung durch die Abholer: Tochter von Karin und Hagen, Schwägerin von Ulli, Sigrun.

Wegen des langen Busses wird der Trailer von uns in die Stadtwerkeeinfahrt geschoben. Von dort aus werden die Boote und Gepäckstücke im Nu ins Bootshaus oder die angekommenen Autos verstaut. Die Gruppe ist solche gemeinschaftlichen Packaktionen inzwischen gewohnt. Bereits um 14:05 ist der Hänger wieder angehängt und Herr Eobaldt (mit seiner Freundin) von uns verabschiedet. Ein kurzer Händedruck und die Gemeinschaft für 14 Tage geht/fährt auseinander.


Die gefahrenen Strecken

Wir haben natürlich auch Buch geführt, wie lange die einzelnen Streckenabschnitte waren – alle Kilometerangaben laut Karte bzw. Paddelführer, nicht mit dem GPS selbst vermessen.
















Datum Strecke Flusskilometer gefahrene
Kilometer
Anfang Ende
23.6.2007 Postelwitz bis Dresden-Tolkewitz 7,8 48,3 40,5
24.6.2007 bis Meißen 48,3 81,8 33,5
25.6.2007 bis Mühlberg 81,8 127,2 45,4
27.6.2007 bis Torgau 127,2 155,2 28,0
28.6.2007 bis Prettin 155,2 169,5 14,3
29.6.2007 bis Elster 169,5 200,6 31,1
1.7.2007 bis Coswig 200,6 235,8 35,2
2.7.2007 bis Aken 235,8 276,4 40,6
3.7.2007 bis Schönebeck 276,4 310,0 33,6
5.7.2007 bis Rogätz 310,0 351,6 41,6
6.7.2007 bis Tangermünde 351,6 388,0 36,4

insgesamt 380,2 Kilometer

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