Am Mittwoch machten sich 15 BKV-Mitglieder im Alter von 18 bis 82 Jahren auf den Weg nach Winsen an der Aller. Wir hatten uns als Ziel den Campingpark Südheide ausgesucht, der direkt an der Örtze-Mündung liegt. Fünf unserer Senioren bezogen eine Pension in der Nähe des Campingplatzes. Abends trafen wir uns alle auf dem Campingplatz um den Ablauf des Wochenendes zu besprechen.
Nach einer sehr kalten Nacht um die 0° C (Hut ab vor unseren tapferen drei Zeltern) wurde gefrühstückt und die Tagesverpflegung gepackt. Für heute (Vatertag) hatten wir uns die Tour von der Fuhse über die Aller bis direkt zum Campingplatz ausgesucht. Diese Tour war 24 km lang, jedoch nicht sehr anspruchsvoll und daher genau das Richtige für den ersten Tag. Für einige war es auch die erste Tour in diesem Jahr.
Bei bestem Paddelwetter bestiegen wir beim SV Nienhagen unsere Boote und paddelten der lebhaften Strömung folgend Richtung Aller. Ohne nennenswerte Ereignisse kamen wir gegen Mittag an der Fuhse-Mündung und damit an unserem Rastplatz an. Wir landeten an einem seichten Strand, zogen unsere Boote etwas rauf und gönnten uns eine schöne Pause. Leider musste der ein oder andere von uns seine Pause unterbrechen, da jedes Mal wenn ein Sportboot vorbei kam, einige der Kajaks drohten in die Aller gespült zu werden.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, paddelten wir weiter auf der Aller. Die Aller mit ihrer Breite und der flotten Strömung ermöglichte es uns ohne großen Kraftaufwand vorwärts zu kommen. Dieser Abschnitt war geprägt von netten Gesprächen zwischen Alt und Jung, erfahrenen und unerfahrenen Paddlern. Natürlich hatten wir auch die typischen Vatertags-Gruppen am Ufer und auf der Aller, was die Sichtung von seltenen Tieren eher unmöglich machte. Bei einer weiteren Rast sahen wir doch noch eine kleine Schlange die Uferseite wechseln. Nun ging es auf die letzte Etappe in Richtung Selbstbedienungsschleuse. Laut Beschilderung sollen Paddler rechts abbiegen und die Boote um tragen, während Motorboote die Schleuse nutzen können. Wir haben versucht durch die Schleuse zu kommen, was aber durch den regen Vatertagsverkehr und den ganzen Schlauschnackern unmöglich war. Also haben wir brav umgetragen und die letzten 2 Kilometer in Angriff genommen. Nach einem schönen, aber langen Tag mussten wir dann noch ca. 200 Meter gegen die Strömung die Örtze zum Campingplatz aufwärts paddeln.
Nachdem die Autos geholt, die Boote fertig gemacht und auf den Anhänger geladen wurden, haben wir alle zusammen mit Annegret Kaffee getrunken, denn sie hatte Geburtstag. Dann sehnten wir uns alle nach einer schönen Dusche.
Abends wurde auf dem Campingplatz gegrillt und noch lange gemütlich zusammen gesessen, wobei wir den nächsten Tag besprochen haben.
Freitag fuhren wir mit 9 Paddlern nach Eversen um auf der Örtze zu paddeln. Unsere Senioren gönnten sich eine Pause, da diese Tour versprach, nicht ganz einfach zu werden. Das Wetter war noch schöner als am Vortag und so bestiegen wir bei bester Laune die Kajaks. Von Eversen Richtung Wolthausen schlängelt sich die teilweise sehr zugewachsene Örtze lebhaft durch eine schöne Wald- und Wiesenlandschaft. Einer unserer Paddler blieb nach ca. einem Kilometer an einer sehr zugewachsenen Stelle mit seiner Steueranlage hängen und ging unfreiwillig baden. Zum Glück kommt man sich gegenseitig zur Hilfe und hat trockene Wechselwäsche dabei. Nach dem Schrecken und der unfreiwilligen Pause kamen wir aber ohne weitere Zwischenfälle voran. Unterwegs sahen wir zwei Schwanennester, die sehr gut bewacht wurden, und einen Otter davon huschen. Wir trafen auf eine weitere Gruppe Paddler, die uns an unserem Rastplatz in Wolthausen an der alten Wassermühle überholte. Zu unserem Glück, wie sich auf unserer Weiterfahrt herausstellte. Ca. 3 Kilometer vor dem Ziel haben sie uns vor einem großen Baum gewarnt, der quer über der Örtze in einer Kurve lag. Also mussten wir alle raus aus den Booten und umtragen, denn hier war definitiv kein Weiterkommen. Das Umtragen gestaltete sich an den hohen und teilweise sehr matschigen Ufern gar nicht so einfach, aber jeder fasste mit an und wir konnten, nachdem wir der anderen Gruppen den Vortritt gelassen hatten, weiter in Richtung Campingplatz. Diese Tour war zwar mit ihren 19 km kürzer als die gestrige, aber um einiges anspruchsvoller und aufregender. Jedenfalls hatten wir Einiges zu erzählen.
Nachdem die Autos geholt wurden, gab es wieder Kaffee und Kuchen mit den Daheimgebliebenen.
Wir entschlossen uns zum Abendbrot den Grill noch einmal anzumachen und beendeten auch diesen Tag in einer geselligen Runde (mit Kenter-Schluck).
Der dritte und letzte Paddeltag brach an. Diesmal fuhren wir mit 10 Paddlern zu einer Einsatzstelle mitten im Wald zwischen Lachendorf und Lachtehausen um auf der Lachte zur Aller und dann wieder direkt zum Campingplatz zu paddeln. Die Lachte wurde in den letzten Jahren renaturiert und windet sich daher wieder sehr schön durch die Wälder und Wiesen. Leider auch diesmal nicht ohne Baumhindernis. Diesmal stiegen nur drei von uns aus und schoben die Anderen durch eine kleine Lücke über den Stamm rüber.
Ca. 2 Kilometer von der Lachtemündung entfernt, ging der nächste von uns unfreiwillig baden, was bei der Außentemperatur von 26° C nicht so das Problem gewesen wäre, aber das Wasser hatte nur 13° C. Wieder konnte man sich auf die Hilfe der anderen verlassen und es ging weiter Richtung Aller und damit nach Celle. Dort mussten wir an einem großen Wehr umtragen, was zum Kleidungswechsel genutzt wurde.
Nach weiteren 2 Kilometern kamen wir, mit etwas Verspätung, an unserem Rastplatz an. Es war der gleiche Platz wie am Donnerstag und da wir lernfähig sind, haben wir die Kajaks weiter auf den Strand hoch gezogen. Die Pause verkürzten wir etwas und paddelten weiter auf der Aller Richtung Campingplatz. Diesmal wollten wir an der Schleuse definitiv nicht umtragen und so kletterte einer aus dem Kajak und bediente die Schleuse für uns. Die Anderen nahmen sein Boot mit in die Schleuse. Als das Schleusentor aufging wurde uns klar, warum sie eigentlich nicht für Kajaks gedacht ist. Die Schleusenkammer war so groß, dass wir uns ganz verloren vorkamen und das Schleusen dauerte dementsprechend lange. Es war aber mal ein Erlebnis, was man nicht alle Tage hat. Nun kam der Endspurt unserer 26 km Tour zum Campingplatz, wo wir mit einiger Verspätung ankamen. Vier von uns fuhren los, um die Autos zu holen, der Rest machte alle Boote sauber. Dann ging es noch schnell unter die Dusche, denn wir hatten uns zum Abendessen im Restaurant verabredet. Wir kamen trotzdem zu spät, was uns hoffentlich nicht übel genommen wurde. Nach einem schönen geselligen Abend (wieder mit Kenter-Schluck) neigte sich die Himmelfahrtstour dem Ende zu.
Sonntag wurde nach dem Frühstück alles zusammen gepackt, die Boote auf den Trailer geladen und jeder machte sich auf den Heimweg. Alles in Allem hatten wir schöne Touren, super Wetter und ein tolles miteinander in einer bunt gemischten Gruppe.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf weitere Ausflüge.